Auszug | eb - Elektrische Bahnen 12 | 2021

469 Editorial 119 (2021) Heft 12 Es stand schon einmal in der eb ... J ahresende. Für viele ist es die Zeit für einen Blick auf das Zurückliegende, für das Formu- lieren von Hoffnungen und Zielen: Dieses Jahr war wohl ein ziemlich Außergewöhnliches. Vor einem Jahr hätten sich die wenigsten vor- stellen können, dass wir gegenwärtig vor einer ähn- lichen, mancherorts sogar vor einer verschärften Si- tuation stehen. Die COVID-19-Pandemie begleitet uns noch immer und wir werden mit ihr eine Zeit- lang leben müssen. Das hat Auswirkungen auf das Berufsleben und das Private. Mittlerweile scheint je- der in irgendeiner Form davon betroffen zu sein. Sehr viele arbeiten mobil, zumeist im Homeoffice. Die Arbeit in den Projekten und auf den Baustellen geht weiter. Es wurden Projekte abgeschlossen, wie die Elektrifizierung der Südbahn von Ulm nach Lindau. Andere Projekte wurden begonnen, wie der Streckenausbau und die Elektrizierung von Anger- münde nach Stettin oder das Südende des Infra- strukturprojekts Karlsruhe – Basel. Des Weiteren wur- de das Europäische Jahr der Schiene beendet. Über all diese Themen wird in dieser Ausgabe berichtet. Im Sommer 2021 schien die Pandemie überwun- den. Die Büros in den Unternehmen haben sich ge- füllt, persönliche Begegnungen waren wieder mög- lich. Die ersten Konferenzen haben auch wieder mit Publikum stattgefunden, rückblickend in einem Zeit- fenster. Zurzeit sieht das alles wieder anders aus. Selbst die eb als Zeitschrift ist von der erneuten Ver- schiebung einiger Branchentermine betroffen. Da- durch verzögern sich mitunter Aufsätze, sofern sie in Verbindung mit Konferenzen oder Messen stehen. Das Jahr 2021 war auch geprägt von der Einfüh- rung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, wozu insbesondere auch Wassertoff- und Akkumula- tor-Triebzüge zählen. Die Technologien boomen. Auch in den zurückliegenden Wochen wurde über die Vergabe von Verkehrsleistungen mit Akkumula- tor-Triebzügen entschieden. Für die Ladeinfrastruk- tur gibt es seitens der Industrie innovative Angebote. Das alles ist garnicht so neu. Vor fast genau 70 Jahren hatte man sich in der Bundesrepublik mit dem verbreiteten Einsatz von Akkumulator-Triebzü- gen auseinandergesetzt. Die damaligen Studien und Überlegungen erinnern an heutige und rufen durch- aus auch Schmunzeln hervor. Die Technik ist heute anders, sie ist weiterentwickelt. Aber über viele As- pekte, die heute relevant sind, hat man sich bereits damals vergleichbare Gedanken gemacht. Interes- sant sind hier auch Vorschläge für die Ladeinfrastuk- tur, die möglichst kompakt gebaut und einfach zu transportieren sein sollte. Zu diesem Themenfeld fin- den sich in diesem Heft aus den Ausgaben der 1950er Jahre Reprints, deren Lektüre den heute mit dieser Technologie befassten Spezialisten empfohlen wird. Beim Recherchieren nach diesen Beiträgen sind weitere Themen aufgefallen, deren Aktualität nach wie vor gegeben ist. Nicht jede heute neu anmuten- de Idee ist es tatsächlich: Es stand schon einmal in der eb . Zu gegebener Zeit werden wir mit histori- schen Beiträgen die aktuellen ergänzen. Eine Überschrift in dieser Ausgabe beginnt mit dem Wort Begriffe . Spezialisten eines Fachgebiets meinen häufig, untereinander die gleiche Sprache zu sprechen und sich auch zu verstehen. Das ist mitun- ter nicht so. Und selbst in Sitzungen in Normungs- gremien, in denen nun gerade ausgewählte und ren- nomierte Fachleute sitzen, gibt es diesen Augenblick: Wir haben uns monatelang etwas gesagt, aber wir haben etwas Unterschiedliches darunter verstanden. Am Ende sind es Feinheiten in Begriffen und Definiti- onen, die zu unterschiedlichen Interpretationen füh- ren. Auf den ersten Blick mögen das Lapalien sein. Bei genauerer Betrachtung haben diese Interpretati- onsspielräume erhebliche Konsequenzen für vieles. Und es schlägt sich am Ende in Geld nieder. Eine noch größere Herausforderung stellt die Ausdrucks- weise in unterschiedlichen Sprachen dar, etwa weil es nicht jeden Ausdruck in jeder Sprache gibt und manche vermeintlich offiziellen Übersetzungen sich auch als unbrauchbar herausstellen. In dieser Ausga- be wird diese Thematik am Beispiel der Fahrleitungs- anlagen behandelt. Die an der Erstellung Beteiligten wissen, dass die Aufstellung nicht jeder Kritik stand- halten wird. Die Diksussion war im positiven Sinne mitunter hitzig. Aber die Thematik reizt, sie zur Di- kussion zu stellen, und zu anderen Gebieten fortzu- setzen. Zum Schluss gilt der Dank allen Lesern und Unter- nehmen, die der Zeitschrift erneut die Treue gehal- ten haben. Der Dank gilt den Autoren, die oft neben ihrer eigentlichen Arbeit die Beiträge erstellt und sich zu einer Veröffentlichung entschlossen haben. Nur dadurch gelingt es der eb , die Entwicklung bei elekt- rischen Bahnen weiter zu dokumentieren. Alles Gute für das kommende Jahr 2022 wünscht Dr. Steffen Röhlig Chefredakteur

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