Auszug | eb - Elektrische Bahnen 10 | 2021

385 Editorial 119 (2021) Heft 10 3. ÖVG-Symposium„Fahrstromanlagen“ 2 021 ist das Jahr der Schiene – ausgerufen von der Europäischen Kommission und getra- gen von den Regierungen der Mitglieds- staaten. Mit diesem Jahr der Schiene soll der Europäische Green Deal im Mobilitätssektor hin zu einem klimaneutralen Europa unterstützt werden. Die Eisenbahn spielt dabei eine herausragende Rolle in der Dekarbonisierung Europas, weil die Bahnen Vorreiter in der Elektromobilität sind. Seit 1879, mit der Präsentation der ersten Gleichstrom-Lokomotive auf der Gewerbeausstellung in Berlin, gibt es die elektrische Zugförderung. Die Elektrifizierungen und der Neu- und Umbau von Bestandsstrecken wachsen derzeit sehr dyna- misch und hat auch in Österreich mit einem geneh- migten Rahmenplan ein immens steigendes Volu- men erreicht, welches in einer ersten Etappe bis 2026 abgearbeitet werden muss. Alleine die Elektri- fizierungsprojekte sind ein bedeutender Anteil, hier sollen bis 2030 nahezu eine Millarde Euro investiert werden, um circa 500 km Bahnstrecken zu elektrifi- zieren. Damit soll in Österreich eine vollständige De- karbonisierung des Bahnverkehrs strecken- und fahr- zeugseitig erreicht werden. In einem zukunftsträchti- gen hoch technischen Bereich wie den gesamtheitli- chen „Fahrstromanlagen“ der umweltfreundlichen Traktion mit der Bahnenergieversorgung bis zu der Oberleitung, sind das Wissen, das Know-how und die fachlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter eine Grundvoraussetzung zur Bewältigung der bevorste- henden Aufgaben. Um hier gerüstet zu sein, muss umgehend die Gewinnung und Sicherung des Nach- wuchses mit ambitionierten jungen fachlichen enga- gierten Ingenieuren, Meistern und Monteuren, das Hauptaugenmerk sein. Dazu gehört auch, die Attrak- tivität der Bahnwelt als eine abwechslungsreiche, spannende und lohnende Herausforderung zu ver- mitteln. Das Bahnunternehmen ÖBB-Infratruktur AG und die Österreichische Verkehrswissenschaftliche Ges- sellschaft veranstalten am 11. und 12. November 2021 im Technischen Museum Wien das 3. Symposi- um Fahrstromanlagen unter dem Motto: „Alte und wiederbelebte Herausforderungen für die elektrische Bahnenergieversorgung“, um den Verkehr im Zei- chen des Klimawandels endgültig auf Schiene zu bringen! Das Symposium richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeiter von Bahn- und Infrastrukturunter- nehmen, Zulassungsbehörden, Sachverständige, Zi- vilingenieurbüros, Beratungsunternehmen, Universi- täten und Oberleitungsfachfirmen, die Bahnenergieversorgungsanla- gen planen, ausführen und betrei- ben sowie in Betriebsbewilligungs- verfahren zusammen mit den zu- ständigen Behörden deren Konfor- mität mit den europäischen Nor- men beurteilen und die Anlagen in den Betrieb überführen. Darüber hinaus werden mit dem Symposi- um Experten, die an neuen Ent- wicklungen bei Bahnenergiever- sorgungsanlagen und in der Nor- mung interessiert sind, angespro- chen, aber auch die Nachwuchs- förderung im Rahmen des Austau- sches thematisiert. Inhaltliche Schwerpunktthemen des Symposiums sind unter anderem: • Fahrdrahtverhalten in Oberleitungsanlagen und Weichenbespannungen • Einsatz erneuerbarer Energien • Anforderungen an Deckenstromschienen • beispielhafte Großprojekte in der Umsetzung • Neuigkeiten aus der Normung und das 4. Eisen- bahnpaket • EDV-gestützte Oberleitungsplanung • neue Instandhaltungsfahrzeuge • Instandhaltungserfahrungen an einer Neu- baustrecke • alternative Antriebe im Schienenverkehr In all diesen Vorträgen wollen wir einen Beitrag zu fachlichen Diskussionen liefern und die Nachwuchs- förderung für die Bahnenergieversorgung gesamt- heitlich thematisieren. Das 3. Symposium Fahrstromanlagen bietet ein komplexes Diskussionsforum, sei es durch Präsenz oder über die nutzbaren Medien. Im Namen der Or- ganisatoren lade ich Sie recht herzlich ein, in „VIEN- NA“ Anfang November mit dabei zu sein. Ing. Franz Kurzweil ÖBB-Infrastruktur AG Strecken- und Anlagenmanagement Leiter Fachbereich Elektrotechnik

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