Auszug | eb - Elektrische Bahnen 4 | 2020

118 FachwisseneTransport 118 (2020) Heft 4 Nutzung der elektrischen Infrastruktur von Straßenbahnsystemen für partielle Obus-Abschnitte mit IMC Dietmar Ast, Offenbach am Main; Holger Ehms, Leipzig; Erik Lenz, Düsseldorf Die Entwicklung der Speichertechnik ermöglicht die Ausrüstung von Obussen mit Batteriespeichern, die einen fahrleitungslosen Betrieb bis 70% der Streckenlänge ermöglichen. Die partielle Nutzung der Fahrleitung dient nicht nur der Traktion, sondern auch dem Laden der Batterien. Die als In Motion Charging (IMC) bezeichnete Lademethode hat betriebliche Vorteile gegenüber Lademethoden im Stillstand. In Städten mit einem Straßenbahnnetz kann die Obus-Fahrleitung aus der vorhandenen Bahnenergieversorgungsanlage gespeist werden. Use of the electrical infrastructure of tram systems for partial trolleybus sections with IMC The development of storage technology enables trolleybuses to be equipped with battery storage devices that enable contact-line-free operation up to 70% of the route length. The partial use of the contact line not only serves for traction, but also for charging the batteries. The charging method, known as In Motion Charging (IMC), has operational advantages over charging methods at standstill. In cities with a tram network, the trolleybus contact line can be fed from the existing rail power supply system. Utilisation de l’infrastructure électrique des systèmes de tramway pour des tronçons de trolleybus avec IMC Le développement de la technologie de stockage d’énergie permet aux trolleybus d’être équipés avec des systèmes de stockage par batterie qui permettent l’exploitation sans ligne aérienne de contact jusqu’à 70% de leur parcours. L’utilisation partielle de la ligne aérienne de contact n’est pas utilisée que pour la traction, mais aussi pour charger les batteries. La méthode de charge, connue sous le nom de Charge En Mouvement (IMC en anglais), présente des avantages d’exploitation par rapport à la charge à l’arrêt. Dans les villes équipées d’un réseau de tramways, les lignes aériennes de contact de trolleybus peuvent être alimentées par celles du tramway préexistant. 1 Einführung Im Rahmen der E-Mobility-Diskussion wird der batterieelektrische Bus (Batteriebus) als das Fahrzeug der Wahl für den Ersatz von Dieselbussen gesehen. Eine Erweiterung von Straßenbahnnetzen ist mit relativ hohen Planungs- und Ausführungskosten verbunden und kommt daher nicht überall infrage. Wenig im Fokus der Diskussion ist die Kombination von Oberleitungsbussen mit Batteriespeicher bei gleichzeitiger Nutzung der elektrischen Infrastruktur von Straßenbahnnetzen. Straßenbahnen gibt es in Deutschland in rund 60 Städten. In allen Städten gibt es ergänzend zu den Straßenbahnlinien Buslinien. In vielen Städten hat es bereits in der Vergangenheit einen Parallelbetrieb von Straßenbahnen und Obussen gegeben. Es liegt daher auf der Hand, zu untersuchen, ob diese technische Option unter Nutzung neuer Technologien und damit in abgewandelter Form wieder genutzt werden kann. 2 Grundlagen 2.1 Allgemeines Es gibt beim elektrischen Bus (Ebus), im Gegensatz zum Dieselbus, verschieden Arten. Hierbei ist die Ladestrategie von größter Bedeutung, was man bereits daran erkennt, dass die Benennung elektrischer Busse durch das Konzept der Ladung festgelegt wird: • Nachtlader (Overnight Charging), • Gelegenheitslader (Opportunity Charging) oder • Laden unter abschnittsweiser Fahrleitung (In Motion Charging – IMC®) [1]. Allen Bussen gemeinsam ist, dass sie eine Batterie für die Traktionsenergie benötigen, deren Größe die Reichweite zwischen den Ladevorgängen und für kurze Ladezeit, wie beim Gelegenheitslader, zusätzlich die Höhe der Ladeleistung bestimmt. Hinzu kommt der reine Oberleitungsbus (Obus), der keine Traktionsbatterie benötigt, solange er unter einer

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