Auszug | eb - Elektrische Bahnen 12 | 2020

480 Fokus Normen 118 (2020) Heft 12 Normen – Bahnanwendungen Die folgende Übersicht enthält europäische und internationale Normen und Normentwürfe, die seit der letzten Veröffentlichung zu Normen in eb-Heft 5/2020 neu erschienen sind. Die Veröffentlichungsdaten beziehen sich auf die der europäischen oder internationalen Normen. Für Deutschland sind zusätzlich die nationalen Bezeichnungen und die VDE-Nummerierung angegeben. 1 Signalanlagen EN 50238-1:2020 Bahnanwendungen – Kompatibilität zwischen Fahrzeugen und Gleisfreimeldesystemen – Teil 1: Allgemein DE: DIN EN 50238-1 (VDE 0831-238-1) Nicht in jedem Land gelten allgemeine Regeln für die größten erlaubten Störbeeinflussungswerte und die höchsten Stufen der Störempfindlichkeit. Der Grund dafür liegt in der großen Unterschiedlichkeit an Fahrzeugen, elektrischen Energieversorgungen und Triebstromrückführungen sowie Gleisfreimeldesystemen, die in Europa installiert sind. Die Norm legt einen Prozess zum Nachweis der Kompatibilität zwischen Fahrzeugen fest, die in einem Einsatzgebiet oder Netz betrieben werden, und den in diesem Einsatzgebiet oder Netz eingebauten Gleisfreimeldesystemen, welche durch elektromagnetische Aussendungen von Fahrzeugen oder Traktionsstromversorgungen (zum Beispiel Achszähler, Gleisstromkreise, Radsensoren, Schleifen) beeinflusst werden können. Die Kompatibilität wird sowohl durch physikalische als auch durch elektromagnetische Eigenschaften bestimmt. Hinsichtlich elektromagnetischer Verträglichkeit (EMV) werden weniger die generell gültigen, maximal zulässigen Werte der Störbeeinflussung und die größten erforderlichen Werte der Störempfindlichkeit benötigt, sondern geeignete Verfahren, um die zulässigen Werte der Störbeeinflussung für den Betrieb auf Strecken oder in einem Netz festzulegen. Um die Anfälligkeit der Signaltechnik zu bestimmen, werden Verfahren sowohl für Labor- und Simulationsprüfungen als auch für Prüfungen im Einbauzustand unter echten Bahnbedingungen vorgeschlagen. Modellierungen erlauben es, die ungünstigsten Bedingungen nachzubilden. Darüber hinaus werden bestimmte Prüforte ausgewählt, die erfahrungsgemäß die erforderlichen Prüfnachweise liefern. 2 Fahrzeuge CLC/TS 50546:2020 Bahnanwendungen – Fahrzeuge – Dreiphasiges Fremdeinspeisungssystem für Schienenfahrzeuge mittels Steckverbinder DE: DIN CLC/TS 50546 Dieses Dokument legt die Anforderungen an das Fremdeinspeisungssystem für Hilfsbetriebe sowie an die Vorbehandlung und die zugehörigen Steckverbinder fest. Das Fremdeinspeisungssystem wird in Betriebshöfen und auf Abstellgleisen verwendet, um die Energie für die Versorgung elektrischer Hilfsbetriebe (gegebenfalls einschließlich des Ladens von Batterien) zur Verfügung zu stellen, wenn die primäre Stromversorgung nicht verfügbar ist und der Zug steht. Dieses Dokument spezifiziert kompatible Steckverbinder, welche die Interoperabilität von Bahnfahrzeugen sicherstellen, so dass sie grenzüberschreitend betrieben und an anderen Orten als in ihrem üblichen Betriebshof oder ihrer üblichen Abstellanlage geladen werden können. Dieses Dokument enthält: • Anforderungen an die Kompatibilität von definierten Systemen und beschreibt bewährte Verfahren für aus drei Phasen und Neutralleiter bestehende Fremdeinspeisungssysteme mit AC400V/50Hz. Es spezifiziert hauptsächlich die festgelegten Schnittstellen in Bezug auf die Versorgung der Schienenfahrzeuge mit elektrischer Energie in Bahnhöfen, in Depots/Werkstätten und an Abstellplätzen. • empfohlene Kennwerteder Energieversorgung sowie Zeichnungen der Schnittstellen für Fremdnetz-Steckverbinder. Die Zeichnungen der Schnittstellen sind enthalten, um Steckbarkeit und Interoperabilität von Steckverbindern zu erzielen.  • Spezifizierung zweier Steckverbinder, welche sich für Fremdeinspeisung mit 63A oder 125A und 600A eignen. Der Steckverbinder für 600A ist der im Vereinigten Königreich übliche dreiphasige Fremdnetz-Steckverbinder, der eine lange Einsatzgeschichte aufweist.

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