Auszug | eb - Elektrische Bahnen 12 | 2020

513 Nachrichten 118 (2020) Heft 12 einem Abstimmungsgespräch zwischen DB und politischen Vertretern wurden Ende November 2020 die Details besprochen und ein breiter Konsens zum Gutachter sowie den Inhalten gefunden. Als Gutachter verständigten sich DB und Politik auf Prof. Dr.- Ing. Arnd Stephan von der Technischen Universität Dresden. Er hat die Professur für Elektrische Bahnen inne und kann als zertifizierter Sachverständiger umfassende Kompetenzen auf dem Gebiet der Bahnenergieversorgung und Elektrifizierung nachweisen. Prof. Stephan genießt das Vertrauen der politischen Vertreter sowie der Interessengemeinschaft (IG) „Bahnstrom – so nicht“. Einigkeit gab es über den Inhalt des Gutachtens. Es sollen systematisch alle technisch und betrieblich in Frage kommenden Varianten der Elektrifizierung identifiziert und in einem Differenzialvergleich gegenübergestellt werden. Die Varianten reichen von klassischen Freileitungen über eine dezentrale Bahnenergieversorgung mit Umrichterwerken bis hin zu einem starr geerdeten Inselnetz mit teilweiser Erdverkabelung. Es werden Vorschläge einfließen aus dem Planungsentwurf, der auf Initiative von Kommunen und der IG „Bahnstrom – so nicht“ erstellt wurde. StraßenbahnzügeCitadis für Köln Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) beauftragten das Herstellerkonsortium Alstom und Kiepe Electric mit der Lieferung von 64 Niederflurstraßenbahnzügen des Typs Citadis. Mit den Sonderanpassungen für den deutschen Markt beträgt der Auftragswert 363Mio. EUR. Während Alstoms Anteil 60% beträgt, ist es für Kiepe Electric der größte Einzelauftrag in der Firmengeschichte. Ende 2023 sollen die Vorserienfahrzeuge an die KVB ausgeliefert werden. Die Serienfahrzeuge folgen Ende 2024. Der Vertrag enthält unter anderem Optionen für 47 zusätzliche Fahrzeugeinheiten. Alstom wird als Konsortialführer im Werk Barcelona 62 Fahrzeuge mit 60m Länge und zwei Züge mit 30m Länge produzieren. Die elektrischen Bauteile der Straßenbahnen stammen aus dem Düsseldorfer Werk von Kiepe Electric und werden ebenfalls in Barcelona eingebaut. Die Drehgestelle für die Citadis-Straßenbahnzüge kommen aus dem Alstom Werk LeCreusot in Frankreich. AlbatrosExpress-Netzwerk expandiert Ab dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2020 weitete die TFG-Transfracht sein AlbatrossExpress-Netzwerk in Österreich auf das ÖBB-Terminal Wolfurt aus. Mit fünf wöchentlichen Abfahrten in beide Richtungen und den schnelleren Laufzeiten stärkt der Terminalstandort seine HubStellung in der Bodenseeregion und bietet eine bessere Anbindung an die Regionen Süddeutschland, Westösterreich, OstSchweiz sowie an den Ländermarkt Liechtenstein. Das Netzwerk garantiert eine Anbindung an die für den maritimen Sektor wichtigen Containerterminals in den Häfen Rotterdam und Antwerpen, die Wachstumsstrategien durch den Ausbau des Schienengüterverkehrs verfolgen. Die TFG-Transfracht, Tochter der DB, ist Marktführer im containerisierten Seehafenhinterlandverkehr der deutschen Seehäfen. Das flächendeckende AlbatrosExpress-Zugsystem der TGF-Transfracht verbindet täglich die Containerterminals der Häfen Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Koper, Rotterdam und Antwerpen mit über 15000 Destinationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mit den 24 Terminals ist das AlbatrosExpressNetzwerk das dichteste Zugnetzwerk im europäischen Seehafenhinterlandverkehr. StraßenbahnzugCitadis für Köln (Visualisierung: Alstom). ÖBB-Terminal Wolfurt (Foto: ÖBB/Lukas Hämmerle).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjY3NTk=