Auszug | eb - Elektrische Bahnen 11 | 2020

424 Fokus 118 (2020) Heft 11 Vierte Schweizer Bahntagung über aktuelle Entwicklungen in der Energie-, Traktions- und Automationstechnik Die von der Electrosuisse organisierte Bahntagung fand Anfang November 2020 unter besonderen Rahmenbedingungen statt. Für die Tagung wurden dieses Mal die Schwerpunkte Energie & Traktion sowie Automation & Digitalisierung gewählt. Es ist überhaupt ein großer Erfolg, dass diese Tagung stattfand. Die vierte Electrosuisse-Bahntagung, die ursprünglich bereits im Mai stattfinden sollte, wurde aus Gründen der COVID-19-Pandemie auf November verschoben und nunmehr, da die Infektionszahlen erneut gestiegen sind und eine direkte Teilnahme zum Teil unmöglich machte, als Hybridveranstaltung durchgeführt. Die Präsenzveranstaltung fand im Verkehrshaus Luzern statt. Für die Teilnehmer, die nicht persönlich teilnehmen konnten, wurde ein virtueller Zugang eingerichtet, in dem das Geschehen im Konferenzsaal nachverfolgt werden konnte und der auch das Stellen von Fragen an die Referenten zuließ. Im Tagungsbereich und auf der Onlineplattform nutzten einige Firmen die Möglichkeit zur Präsentation ihrer Dienstleistungen und Produkte. Martin Aeberhard von der Railectric GmbH eröffnete als Tagungsleiter die Veranstaltung und wies auf die organisatorischen Besonderheiten der Tagung hin. Er dankte allen Unterstützern, welche die Durchführung der Tagung überhaupt erst ermöglichten. Die Bahntagung wurde in zwei Sessions gegliedert, die erste stand unter dem Thema „Energie & Traktion“ und wurde von Martin Aeberhard geleitet. Der erste Vortrag wurde von Matthias Britt von der Stadler Busnang AG über den Einsatz von Traktionsbatterien auf Zügen gehalten. Gründe: Einsatz von reinen Elektrofahrzeugen, Überbrückung kurzer nicht elektrifizierter Strecken, Nutzung auf Bahndienstfahrzeuge, Reichweitenverlängerung elektrischer Fahrzeuge (Last Mile). Traktionsbatterien eignen sich auch zur Performanceverbesserung beispielsweise bei Diesel- oder Wasserstofffahrzeugen. Gegenübergestellt wurden die Diesel- und Batterieelektrische Fahrzeuge. Batteriefahrzeuge verfügen über eine deutlich geringere Reichweite, haben eine geringere Lebensdauer (Batterie versus Dieselmotor) und sind derzeit noch teuer in der Anschaffung. Aufgrund der begrenzten Reichweite haben Batteriefahrzeuge betriebliche Nachteile, weil diese im Laufe des Betriebs nachgeladen werden müssen. Im weiteren Vorgang wurde auf Parameter eingegangen, die den Ladevorgang bestimmen und schlussendlich Ladeleistung und Entladeleistung bestimmen. Die Nachfrage nach batterielektrischen Triebzügen sei derzeit außerordentlich hoch. Über eine neue Generation statischer Frequenzumrichter (SFC) berichtete online Matthias Gautschi, Hitachi ABB Power Grids. Wesentliche Eigenschaften der neuen Rail SFC Light sind Skalierbarkeit, Filterlosigkeit, die Nutzung bewährter Schlüsselkomponenten und Konzepte, eine hohe Verfügbarkeit und maximale Effizienz. Die neue Technologie erlaubt Direkteinspeisungen bis 36 kV, welche den Verzicht eines Transformators auf der Ausgangsseite ermöglicht. Darüber hinaus wird die Spannungsqualität verbessert, welche zu geringen Lärmemissionen im Falle notwendiger Transformatoren führt. Allerdings ist eine Frequenzdifferenz zwischen Primär- und Sekundärseite zwingend, weswegen 50/50-Hz-Anwendungen mit dieser Technologie nicht möglich sind. Mit dem Rail SFC Light hat die ABB Power Grids im Bereich der statischen Frequenzumrichter für Bahnnetzspeisungen eine neue Generation eingeführt, welche den verlässlichen und bewährten ZwischenBild 1: Martin Aeberhard (rechts) im Dialog mit den online zugeschalteten Referenten Stephan Gut (links) und Roland Schäfer (Mitte; Foto: Electrosuisse/Radomír Novotný).

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