Auszug | eb - Elektrische Bahnen 6 | 2019

220 Fokus 117 (2019) Heft 6 transport & logistic 2019 Die Schienengüterverkehrsbranche setzte auf der Messe in München auf Triebfahrzeugantriebe, die den Ausstoß klimaschädlicher Gase reduzieren sollen und auf die automatische Mittelpufferkupplung als wichtigste Voraussetzung, den Güterverkehr auf der Schiene zu automatisieren. Mit 2374 Ausstellern und 64000 Besuchern bestä- tigte die vom 4. bis 7. Juni 2019 in München staat- findende Messe transport & logistic ihre Rolle als weltweit größter intermodaler Logistik-Hub. Schwer­ punkt-Themen waren der Handelskrieg zwischen den USA und China, der Lkw-Fahrermangel und die Neue Seidenstraße. Künstliche Intelligenz gilt in vie- len Bereichen als der große Hoffnungsträger. Der Bundesverkehrsminister bekräftigte, die wachsenden Verkehrsflüsse im Interesse der Industrie effizienter, bezahlbarer, digitaler, umwelt- und kli- mafreundlicher zu gestalten. In allen Verkehrsberei- chen wird auf Wachstum gesetzt. In der Schienengüterverkehrsbranche setzen die Fahrzeughersteller auf Antriebe mit vermindertem CO 2 -Ausstoß. Es wurden streckentaugliche Zwei- kraftlokmotiven vorgestellt, die unter Fahrleitung keine fossilen Brennstoffe verfeuern müssen. Im Ran- gierbetrieb setzen die Unternehmen auf Hybridan- triebe. Die Entwicklung innovativer Güterwagen mit au- tomatischer Mittelpufferkupplung wird vorangetrie- ben. Von vielen Transporteuren wird die europawei- te Einführung dieser Kupplung, die die Vorausset- zung für die Automatisierung des Schienengüterver- kehrs ist, als die Chance angesehen, dessen Nieder- gang zu verhindern. Vorreiter Schweiz Am Rande des Messefreigeländes war die Güterver- kehrsparte Schweizerischen Bundesbahnen, SBB Cargo, mit einem repräsentativen Pavillon vertreten. Seit 6. Mai 2019 Mai setzt SBB Cargo Züge mit automatischen Kupplungen im Regelbetrieb ein. 100 Güterwagen und 25 Lokomotiven für den kom- binierten Binnenverkehr sind seit Sommer 2018 um- gerüstet worden. Die Container werden zwischen dem Hub in Dottikon und den Terminals in Dietikon, Oensingen, Renens, Cadenazzo und Lugano Vede- ggio sowie zu den Standorten Biasca und Mendrisio transportiert. 200 Mitarbeitende wurden geschult. Die automatischen Kupplung, die automatische Bremsprobe und ein Kollisionswarnsystem auf der Rangierlokomotive ermöglichen den Ein-Personen- Betrieb, eine Zustellung mit einem Mitarbeiter an- stelle von zwei Personen. Die automatische Brems- probe wird 2019 intensiv getestet und voraussicht- Bild 1: Automatische Mittelpufferkupplung von Wabtec (Fotos 1 bis 7, 9, 10: Siegfried Graßmann ). Bild 2: Automatische Mittelpufferkupplung von Voith. Bild 3: Innovativer Güterwagen; Verschraubung Kopfstück mit Längsträger.

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