Auszug | eb - Elektrische Bahnen 12 | 2019

511 Nachrichten 117 (2019) Heft 12 15min. Der Großteil dieser Rege- lenergie kommt derzeit aus kon- ventionellen Kraftwerken, da sie unabhängig von Wind und Son- ne absolut verlässlich zur Verfü- gung stehen muss. Hier braucht es im Zuge der Energiewende alternative Lösungen. Eine Schlüsseltechnologie sind Elektro- energiespeicher wie zum Beispiel die BigBattery Lausitz. Elektromobilität im Straßenverkehr Oberleitungs-LKW Auf einem Vortrag im Rahmen MES – Mobility Electronics Sup- pliers EXPO2019 vom 5. bis 7. November in Berlin stellte Pat- rik Akerman , Siemens Mobility, Gedanken zum Oberleitungs- LKW vor. Mit den bisherigen langen Ladezeiten stoße die Elektromo- bilität auf Skepsis im LKW-Güter- verkehr. Die Lösung sei ein Ober- leitungsnetz für LKW auf zentra- len Verkehrsachsen, auch eHigh- way genannt. 60% des Energie- verbrauchs im Verkehr konzent- rierten sich auf 2% der Straßen. Der Güterverkehr sei auf einigen wenigen Hauptverkehrsrouten unterwegs. Rüste man 4000 km Autobahn in Deutschland für Oberleitungs-LKW aus, hätten 80% der LKW einen Anreiz, von Diesel- auf Elektroantrieb umzu- steigen. Die Kosten lägen bei rund 11% der jährlich zu erwar- tenden Erlöse aus der LKW-Maut. Siemens Mobility habe bereits erfolgreiche Feldversuche auf der Teststrecke in der Uckermark so- wie auf Straßen in Schweden und den USA durchgeführt. Dabei setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus Oberleitung und Batterie. Stehe keine Ober- leitung zur Verfügung, schalte der LKW in den Batteriebetrieb. Überholmanöver und Fahrten auf Straßen seien ohne Oberleitun- gen problemlos möglich. Aktuell laufen Tests für Pendel- strecken auf Autobahnteilstücken in Hessen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein. Nur zwei Jahre habe es in Hessen von der Genehmigung bis zur Errichtung gedauert. Für ein Verkehrsinfra- strukturprojekt ist das schnell. Im nächsten Schritt brauche es mehr und längere Pendelstre- cken von 20 bis 100 km, die sich später miteinander vernetzen ließen. Hier setzte man auf den Klimamaßnahmenplan der Bun- desregierung, der die Förderung der Oberleitungen auf Pendel- strecken vorsehe. Personen Leiterin des Zentrums für Schienenverkehrsforschung beim EBA benannt Frau Prof. Dr. Corinna Salander wird Leiterin des Deutschen Zen- trums für Schienenverkehrsfor- schung (DZSF) beim Eisenbahn- Bundesamt (EBA). Die Physikerin und promovierte Ingenieurin, die seit 2014 einen Lehrstuhl für Schienenforschung an der Uni- versität Stuttgart innehat, wird ihr neues Amt zum 1. Januar 2020 antreten. Die 52-jährige war zuvor unter anderem in leitender Funktion bei der DB, bei der Agentur der Europäischen Union für Eisenbah- nen und bei Bombardier Trans- portation tätig. Ihre Verantwor- tungsbereiche umfassten Fragen des Sicherheitsmanagements und der Zulassung von Schienenfahr- zeugen. Das DZSF mit Sitz in Dresden und Bonn gibt es seit Mai 2019. Die Einrichtung betreibt sowohl eigene als auch Auftragsfor- schung. Es fördert und koordi- niert Forschung rund um das Gesamtsystem Schiene. Das DZSF berät wissenschaftlich das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Fra- gen des Schienenverkehrs.

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